wurde in München geboren und erhielt ab dem 4. Lebensjahr langjährig intensiven Klavierunterricht bei der legendären Klavierpädagogin Anna Stadler. Ein Glücksfall. So debütierte er bereits mit knapp 5 Jahren im Herkulessaal der Residenz als jüngster Preisträger beim Schlusskonzert des Karl-Lang-Klavierspiel-Wettbewerbs und war im folgenden vielfacher erster Preisträger bei „Jugend musiziert“. Begleitend erhielt Herbert Seibl Unterricht in Orgel und Orgelimprovisation bei Josef Schmidt und versah schon mit 10 Jahren regelmäßig Organistendienste in München St. Augustinus. Parallel zu seiner Schulzeit absolvierte er als Jungstudent zwei Gaststudien am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium in den Fächern Pauke/ Schlagzeug bei Hermann Gschwendtner und Kontrabass bei Erwin Götz und Caius Oana.
Profilierter Multiinstrumentalist
Nach dem Abitur studierte Herbert Seibl einen “Ingenieur-Dreiklang“ aus Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Arbeits- und Wirtschaftswissenschaften jeweils im Diplom-Studiengang an der TU in München (Abschlüsse Dipl.-Ing. Univ. | Dipl.-Ing. Univ. | Dipl.-Wirtsch.-Ing. Univ.) und begann zeitgleich seine Studien in den Hauptfächern Kirchenmusik und Kontrabass an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik. Zu seinen Lehrern zählten u.a. Georg („Schorsch“) Hörtnagel (Kb), Prof. Herbert Duft (Kb), Prof. Klaus Schilde (P), Prof. Franz Lehrndorfer (Org) und Prof. Hanns-Martin Schneidt (Cond). Nach den künstlerischen Examina ergänzten Meisterklassen u.a. in Kontrabass bei Gary Karr die multiinstrumentale Ausbildung. Weitere prägende musikalische Impulse sowie wichtige künstlerische Anregungen erhielt er von Jeff Bradetich (ISB) und Klaus Trumpf.
"ein fantastischer Mann am Kontrabass ..."
Noch während der Studienzeit wurde H. Seibl von Prof. Hanns-Martin Schneidt in das Münchner Bach-Orchester berufen und schloss sich als Solo-Kontrabassist dem renommierten Amati-Ensemble Berlin/ München unter Attila Bálogh an. Dieselbe Funktion führte ihn später u.a. an die Deutsche Oper, unter der Ägide von Horst Stein zu den Bamberger Symphonikern, z.B. in die Festspiel-Orchester der Expo 2015 nach Mailand, nach Bregenz (Tutti) und Bayreuth (Tutti) oder zu den Münchner Bachsolisten. Sein breitgefächertes musikalisches Wirken und die crossinstrumentale Erfahrung spiegeln sich in einer umfangreichen Konzerttätigkeit und kennzeichnen sein vielseitiges künstlerisches Profil.
Sehr beachtete Bearbeitungen für Streicher-Ensembles
Große Beachtung schenkt Herbert Seibl neben seiner Orchestertätigkeit aktuell auch der akademischen Lehre sowie dem Continuo-Spiel und fokussiert sich
"... heimlicher Star der 47. Würzburger Bachtage"
insbesondere auf solistische und kammermusikalische Herausforderungen. Den Nymphenburger Streichersolisten um die Ausnahmeviolinistin Angelika Lichtenstern begegnete er im Jahr 2006 – ein wunderbares, langjähriges musikalisches Zusammentreffen bis heute.
Für die Streichersolisten schrieb der außergewöhnliche Künstler und Multiinstrumentalist zahlreiche sehr beachtete Kammerarrangements und schuf eine Vielzahl ensembleeigener Transkriptionen und (Auftrags-) Neuinstrumentierungen, insbesondere für die Streichquintett (2Vl, Va, Vc, Kb )- und Streichsextett (3Vl, Va, Vc, Kb)- Besetzung des Ensembles.
Stand: Juli 2022